Verbandstagung 2009

Vom 30.10. bis 01.11.2009 führten wir unsere Falknertagung in Bienstädt durch. Als Gäste waren Kurt Hussong, (stellv. Geschäftsführer des DFO), Iri .Klein (Frau des ODF Großkomtur), Ralf Karthäuser (Tressler ODF) sowie Rainer Model (stellv. Vorsitzender des VDF mit ihren Beizvögeln eingeladen.

Am Freitag trafen sich die Falkner um 09 Uhr vor dem Landhotel in Bienstädt. Da die Verbandstagung die Möglichkeit bietet, sich nach mehrmonatiger Pause einmal wieder mit einem Großteil der Thüringer DFO Mitglieder auszutauschen, begannen die Fachgespräche auch schon vor der Eröffnung.
Nach der Begleichung des Tagungsbeitrages und der Kontrolle der Jagdscheine begann die offizielle Eröffnung durch den stellv. Vorsitzenden Ralf Schenkling. Unser Vorsitzender Olaf Ehrich war zu diesem Zeitpunkt verhindert, welches beim späteren Jagdgericht noch seine Würdigung finden sollte.

 

Mit sechs Harris Hawks und vier Habichten waren die Falkner zum Appell angetreten. (Interessant ist, dass sich das Verhältnis Harris – Habicht im Vergleich zu 2004 umgekehrt hat.) Eine Trendwende ????

 

Neben den Falknern konnten auch eine große Zahl an interessierten Zuschauern begrüßt werden. Nach dem Aufteilen der Falkner in drei Gruppen und dem Zuordnen der Besucher konnte in die Reviere abgerückt werden. Die erste Beizgruppe bestand aus den Gästen und wurde von Ute Ehrich in dem Revier Schwellenburg geführt. Bei freundlichem Wetter und gutem Kaninchenbesatz kamen schon am Vormittag die ersten Kaninchen zur Strecke. Als man sich nach ausgedehnter Hundearbeit sicher war, dass keine Kaninchen mehr draußen liegen, wurde zum Frettieren übergegangen.

 

Zur Mittagspause gab es Erbseneintopf und Getränke, so dass jeder frisch gestärkt die Jagd am Nachmittag fortsetzen konnte. Die Beizvögel unserer Gäste hatten wieder viele schöne Flüge und ihre Mühen wurden mit 9 Kaninchen belohnt. Ralf Karthäuser hatte mit 3 Kaninchen den größten Anteil an dieser stolzen Strecke und wurde am Abend als Jagdkönig ausgezeichnet. Bedanken möchten wir uns hier bei Manfred Menzel und Rüdiger Segel für die Bereitstellung des Reviers.

 

Die zweite Beizgruppe bestand aus zwei Harris Hawks und einem Habicht. Diese wurde von Ralf Schenkling gemeinsam mit dem Pächter Karl Hendrich angeführt. Zu Beginn wurden die Brachflächen in einer lockeren Streife durchgedrückt und schon bald waren erste Fasane und auch Hasen hochgemacht. Noch vor der Mittagspause konnte der Harris Hawk von Kurt Hussong nach einem schönen Flug einen Hasen binden und auch halten, so dass ein fröhliches Falknersheil von den Teilnehmern zu vernehmen war. Gestärkt wurde sich mit Erbseneintopf und Lamaschinken.

 

In diesem Revier, welches geprägt ist durch einer Vielzahl von Teichen und Seen, kann man zu dieser Jahreszeit den Vogelzug in seiner Artenvielfalt miterleben. Das alleine reicht schon, den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Nach der Pause wechselten die Falkner auf einen Rapsschlag, auf welchem ihnen 8 Hasen prophezeit wurden. So ließ der erste Hase auch nicht lange auf sich warten und es hieß „Vogel frei“. Auch hier war es der Harris von Kurt Hussong, dessen Jagdflug mit dem Binden des Hasen endete. Leider konnte der sich bei der Ankunft des Falkners mit letzter Kraft aus dem Griff des Vogels befreien. Wir konnten noch so einige Jagdflüge bestaunen und zum Schluss 8 Hasen auf dem Feld bestätigen.

 

Unser Dank gilt hier Karl Hendrich, welcher uns das Revier zur Verfügung gestellt hat und selbst auch keine Mühe scheute, uns die besten Jagdmöglichkeiten zu verschaffen. Gruppe drei jagte am Freitag in dem Revier Stollbergsiedlung. In dieser Gruppe hatte Holger Fahrig die Leitung und auch dieses Revier zeichnete sich durch einen guten Kaninchenbesatz aus. So konnte auch hier jeder Vogel sein Können unter Beweis stellen und mit schönen Flügen beeindrucken.

 

Auch hier konnte man sich mit Erbseneintopf in der Mittagspause stärken, so dass es nachmittags wieder Falknersheil heißen konnte. Die Gruppe konnte am Ende des Tages drei gebeizte Kaninchen und 2,5 m³ Erdaushub vorweisen. Die Erdbewegungen wurden von Rainer Müller durchgeführt. Er war des langen Wartens auf das Frettchen überdrüssig und griff beherzt zum Spaten. Den Pächtern Joachim Lappe und Volker Friedrich gilt an dieser Stelle unser Dank für die Bereitstellung des Reviers.

 

Nach dem sich die drei Gruppen wieder vor dem Tagungslokal eingefunden hatten, wurde die Strecke gelegt und verblasen. Gegen 19:30 Uhr begrüßte, der nun auch eingetroffene Vorsitzende, die Mitglieder im Rittersaal zur Mitgliederversammlung und anschließend zum gemütlichen Beisammensein. Zur seiner Entschuldigung konnte er vortragen, dass sein Wanderfalke sich am Morgen verstoßen hatte. Kurz vor der Dämmerung konnte er ihn wieder einholen und somit waren nach diesem Tag alle Vögel und Frettchen gesund und unversehrt an ihrem Platz. Nach dem wir alle gut und ausreichend gespeist hatten, ging es an die Aufarbeitung des Tages. An Gesprächsstoff mangelte es nicht und so ergab es sich wieder einmal, dass der gemütliche Abend bis in die frühen Morgenstunden ging.

 

Nachdem am zweiten Tag jeder mehr oder weniger ausgiebig gefrühstückt hatte, begann der offizielle Teil um 09 Uhr mit dem Beizvogelappell. Es wurden wieder drei Gruppen gebildet, welche in ähnlicher Zusammensetzung wie am Vortag in die Reviere abrückten. Gruppe eins wurde die Stollbergsiedlung zugewiesen, durch welche Ute Ehrich führte. Wie schon am Tage zuvor, war der Besatz an Wildkaninchen gut, so das schon recht früh die ersten Kaninchen gebeizt wurden. Zur Vesper konnte man sich an Gulaschsuppe laben. Danach ging es in die zweite Runde. Auf Grund der gut trainierten Vögel trug diese Gruppe auch am zweiten Tag wieder den größten Anteil zur Strecke bei. Die besten Leistungen zeigte an diesem Tag der Harris- Terzel von Ute Ehrich. Aus diesem Grunde wurde sie auch zur Jagdkönigin gewählt.

 

Wiederum danken wir den Pächtern Joachim Lappe und Volker Friedrich für die Bereitstellung des Reviers. Gruppe Zwei beizte an diesem Tag in Kerspleben. Treffpunkt war hier traditionsgemäß der Hof von Falk Meisel. Nach der Begrüßung durch Falk Meisel wurde die Gruppe unter Führung der Pächterstochter in das Revier entsandt. Der erste Revierteil, welcher frettiert wurde, zeichnete sich durch ein großflächiges Röhrensystem aus. Dieses verlangte den Frettchen, aber auch den jungen Frettchenführern alles ab.

 

Nachdem am Vormittag einige rasante, wenn auch erfolglose Flüge, zu beobachten waren wechselte die Gruppe nach einer ausgiebigen Stärkung in ein anderes Revierteil. Hier war das Gelände für die Vögel etwas anspruchsvoller. Die Frettchen hingegen hatten es ein wenig einfacher und so sprangen die Kaninchen auch recht bald. Vor allem den Frettchenführern ist es zu verdanken, das in dieser Gruppe vier Kaninchen auf der Strecke lagen. Unser Dank gilt der gesamten Familie Meisel, welche uns nicht nur das Revier zur Verfügung gestellt hat, sonder uns auch mit Schlachtesuppe, Kaffe und Kuchen bewirteten.

 

Die dritte Gruppe fuhr in das Revier Gebesee. Dort konnte unter der Führung von Olaf Ehrich und Gerald Schönfeld auf Fasan gebeizt werden. Das Revier ist gekennzeichnet durch Brachflächen, Ackerland und Heckenstreifen, umgeben durch ein Netz von Entwässerungsgräben. Hasen waren in diesem Jahr nicht frei gegeben, aber der Besatz an Fasanen war gut. Somit hatte jeder Vogel einige Möglichkeiten. Besonders hervorheben möchte ich die Hundearbeit, welche in diesem Revier geleistet wurde. Sie war für alle Beobachter eine Augenweide und an Ausdauer und Gründlichkeit kaum zu übertreffen. Herrn Gerald Schönfeld möchten wir nochmals ganz herzlich für die Bereitstellung des Reviers danken.

 

Nachdem sich fast alle Teilnehmer um 17 Uhr vor dem Tagungslokal versammelt hatten, wurde die Strecke von 24 Kaninchen und einem Hasen gelegt und verblasen. Um 19:30 Uhr begann der Grüne Abend. Nach der Begrüßung durch Olaf Ehrich, gutem und reichlichem Essen begannen die Auswertungen der zurückliegenden Tage. Olaf Ehrich berichtete über das Steinadlerseminar, an dem er mit fünf weiteren Mitgliedern des Landesverbandes Teilgenommen hatte. An Hand einer Powerpointpräsentation wurde den Teilnehmern das Festival of Falconry 2009, an dem ebenfalls fünf Mitglieder des Landesverbandes aktiv teilgenommen hatten, etwas näher gebracht. Abgerundet wurde das Programm noch durch einen Vortrag des Autors über die Falkenklinik in Abu Dhabi. Die Beiträge, aber auch die Gespräche machten den Abend interessant und zu einem unvergesslichen Erlebnis. Zum Abschluss möchten wir allen danken, die zu dem Gelingen dieser schönen, niveauvollen Tagung beigetragen haben.

 

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