Verbandstagung 2014

Für alle Falkner des Landesverbandes Thüringen ist das letzte Oktoberwochenende ein besonderes. An diesem Wochenende findet traditionell unsere Herbsttagung statt. Für gewöhnlich ist es die erste gemeinsame Beizjagd in der Saison. Da wir in diesem Jahr mit einem erweiterten Beizvogelkontingent an der Bundestagung teilnehmen durften, war es für mehrere schon die zweite Gemeinschaftsbeize 2014. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei Dr. Olaf Sander für die besagte Erweiterung bedanken!!!

 

Aber zurück zum 30.10.2014.! Um 9.00 Uhr begrüßte ich die angereisten Falkner, Familienmitglieder und Interessierte vor dem Motel zur Festwiese in Gierstädt. Als aktive Gäste waren die Familie Gulyasch und die Familie Brings unserer Einladung gefolgt. An diesem Morgen schaute ich auf die, für uns beachtliche Anzahl, von 11 Beizvögeln. Die Zusammensetzung war mit 3 Falken, 4 Habichten und 4 Harris Hawk‘s ausgeglichen. Die Erwartungen waren auf Grund der flächendeckenden Niederwildsituation nicht all zu hoch. Aber die Stimmung war gut und so konnte relativ schnell in die drei Reviere ausgerückt werden.

 

Die Gruppe der Falken sollte an diesem Tag in dem Revier Merxleben ihr Glück auf Fasan und Stockente versuchen. Leider blieben hier alle Bemühungen, nicht zuletzt durch das Fehlen eines adäquaten Jagdhundes; ohne Erfolg. Die Gruppe, welcher auch ich angehörte, setzte sich in das Revier Herbsleben in Gang. Dort angekommen, begrüßte uns Karl Hendrich in seiner herzlichen Art.

 

Wir versuchten den Hasen, in Form einer Streife auf den Balg zu rücken. Bei den zum Teil spektakulären Flügen fehlten allerding immer die entscheidenden Zentimeter oder der richtige Griff zum Abschluss. Somit war Wolle das Einzige was wir erbeuten konnten. In dem Revier Günstedt sollte auf Kaninchen und Hase gejagt werden. Leider war der Bestand an Kaninchen nicht so stark wie erwartet und die Hasen zu schnell. Jedoch der Habicht-Terzel von Peter Haseloff hatte etwas anderes im Blick. Aber lassen wir uns das am besten von Peter selber schildern.

 

"...Nachdem ich fast eine halbe Stunde eine große Streuobstwiese abgesucht hatte, stand meine Viszla-Hündin Nele in einem angrenzenden Feld aus Markstammkohl plötzlich fest vor. Daraufhin ließ ich meinen Habichtsterzel Bobby in einen angrenzenden Kirschbaum fliegen. Vielleicht kann der Habicht das unbekannte Wild von dort besser erkennen, war mein Gedanke. Ich gab Nele das Kommando „such voran“, worauf sie los rannte. Explosionsartig flog eine sechsköpfige Rebhuhn-Kette auf. Zwei Rebhühner flogen unter dem Kirschbaum lang, Bobby sah ich nur als Schatten blitzartig herausfliegen. Einen Moment später sah ich ihn rupfend im Gras sitzen, mit einem flatternden Rebhuhn in den Fängen. Ich war sehr glücklich über den seltenen Fang und das wir drei alles richtig gemacht hatten..."

 

Zurück am Tagungslokal konnte am ersten Tag nur ein Rebhuhn verblasen werden. Somit war die Ernennung des Jagdkönigs eindeutig vorzunehmen. Nach unserer Mitgliederversammlung ging man auch recht schnell zum gemütlichen Teil über. Peter meldete sich gebührend nach 9 Jahren als Jagdkönig zurück.

 

Nach einer kurzen Nacht begann der zweite Beiztag mit dem Beizvogelapell um 9.00 Uhr. Die Augen einiger Falkner/innen waren roter als die eines Althabichts aber der Tag lag ja noch vor uns. Die Aktiven verteilten sich abermals auf drei Reviere. Die Falkengruppe hatte die Absicht in dem Revier Herbsleben auf Fasan zu jagen. Aber, wie auch bei der Gruppe am Vortag fehlte der entsprechende Abschluss. Jedoch das anspruchsvolle Revier, die gute Arbeit des Hundes und schöne Flüge entschädigten für Vieles. Die gemischte Gruppe aus Adler, Harris und Habicht versuchte auf den Flächen von Bickenriede ihr Glück auf Hasen. An den Gräben waren die Habichtsterzel auf der Suche nach Stockenten. Stockenten waren leider nicht aufzuspüren. Jedoch war der Adler, wie gewohnt, in Form und konnte einen Hasen schlagen.

 

Ein, für uns neues Kaninchenrevier, wurde von je zwei Habichten und Harris bejagt. Hier waren die Fam. Schilling mit je einem Kaninchen erfolgreich. Weil Ramona S. ihr Rothabicht sein erstes Kaninchen zur Strecke gebracht hatte, waren wir uns einig, wer an diesem Tag Jagdkönigin war. Da Peters Habichtsterzel noch eine Ente schlagen konnte, lagen am zweiten Jagdtag 1 Hase, 1 Ente und zwei Kaninchen auf der Strecke.

 

Die Teilnehmerzahl am Grünen Abend war auf Rekordniveau. Das Buffet war reichlich und die Getränke kühl. Somit ging es bei einem bunten Unterhaltungsprogramm bis in die frühen Morgenstunden. Am Sonntagmorgen ging unsere 14.Verbandstagung mit einem gemeinschaftlichen Frühstück zu Ende.

 

Abschließend möchte ich mich bei allen bedanken, die zum Gelingen der Tagung beigetragen haben. Vor allem aber bei den Pächtern, die uns ihr Revier zur Verfügung gestellt haben.

 

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