Thüringer zu Gast in Österreich
Der erste der drei Familienwandertage führte uns Thüringer nach Österreich, zu den Wirkungsstätten der Familie Hiebeler. Marion Gulyasch, welche seit diesem Jahr Mitglied in unserem Landesverband ist, hatte die Verbindung zu Hiebelers hergestellt und die Übernachtungen gebucht. Die Orte, Zeiten und der Ablauf wurde jedem im Vorfeld mitgeteilt. Somit starteten am 23.06. verschiedene Fahrzeuge, zu abweichenden Uhrzeiten von unterschiedlichen Orten mit dem Ziel Burg Hohenwerfen.
Als Treffpunkt war die Pizzeria Bella Grotta um 12 Uhr geplant. Dort wollten wir gemeinsam zu Mittag essen. Aber der überwiegende Teil der Reisenden traf sich bereits um 10.25 Uhr. Treffpunkt war auf der A8, im Stau. Dank Smartphone und Geodaten stellte sich heraus, dass die Fahrzeuge nicht sehr weit voneinander entfernt zum Stillstand gekommen waren. Durch geschickte Überholmanöver, im zähfließenden Verkehr, konnte zueinander aufgeschlossen werden. Dabei wurde jeder Meter Raumgewinn sofort über Whatsapp mitgeteilt. Eine halbe Stunde und 128 Mitteilungen später, standen die Fahrzeuge hintereinander. Nach der Auflösung des Staus ging es dann geschlossen in Richtung Werfen. Auf Grund des spontanen Zwischenstopps bei München, reichte die Zeit für ein gemeinsames Mittagessen nicht mehr aus.
Nach der Entgegennahme der Schlüssel ging es auch gleich weiter zur Burg. Während die Frauen für den Anstieg die Seilbahn bevorzugten, liefen wir Männer auf einem schmalen Pfad zur Burg Werfen hinauf. Nach Atemluft ringend wurden wir von den ausgeruhten Seilbahnfahrerinnen im Innenhof der Burg empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Josef begann auch schon die Flugvorführung. Wir sahen perfekt trainierte Vögel, über historischer Architektur, vor einem atemberaubenden Panorama, begleitet vom Klang der Alphörner. Das hatte schon Gänsehautcharakter. Nach der Vorführung zeigte uns Rebecca die Anlage und wir konnten auch dem einen oder anderen Blick hinter die Kulissen werfen.
Wir waren aber nicht die einzigen Thüringer. Felix, welcher vor kurzem erst die Falknerprüfung in Thüringen abgelegt hat, arbeitet nun auf der Burg Werfen und zeigte uns seinen neuen Wirkungsbereich. Gegen Abend hatte Josef in den Palas- Saal geladen. Die lange Tafel, geschmückt mit Fasanen und Pfau vermittelte zusammen mit den historischen Wandgemälden einen Eindruck vom Leben der Erzbischöfe und Fürsten ab dem 12. Jahrhundert. Die Beschriftungen am Buffet lasen sich wie ein Auszug aus der Bundeswildschutzverordnung nur ohne lateinische Bezeichnungen. Das Essen war exquisit und überwiegend vom Hausherren selbst zubereitet.
So klang der offizielle Teil bei fantastischem Essen und vorzüglichem Wein mit interessanten Gesprächen allmählich aus. Für den Heimweg nahmen wir alle gerne die Sonderfahrt der Seilbahn in Anspruch, welche uns zurück ins Tal brachte.
Nach einer kurzen Nacht ging es für die meisten von uns weiter zum Schloss Waldreichs. Dank genauer Koordinaten und der Unterstützung durch Navigationssysteme brachen wir nach gemeinsamem Frühstück auf in Richtung Waldviertel. Dort befindet sich das Schloss Waldreichs. Die Wirkungsstätte von Monika Hiebeler. Nach einer herzlichen Begrüßung wurde uns auch hier eine Vorführung von vorbildlich trainierten Vögeln, eingerahmt in den Klang von Jagdhörnern geboten. Man merkte bei jedem Teil der Flugvorführung den Anspruch auf Perfektion.
Im Anschluss an die Vorführung machten wir einen Rundgang durch das Gelände mit Besichtigung des Eulenparks. Weiter ging es zur Adlerzuchtstation, welche sich am Wohnsitz der Familie Hiebeler befindet. Da zu dieser Jahreszeit auch Jungvögel bestaunt werden konnten, waren nicht nur die Falkner sondern auch die Familienangehörigen begeistert beim Anblick der verschiedenen Adler.
Der überwiegende Teil von uns kannte die Zucht von Steinadlern nur aus der Literatur. Aus diesem Grund waren unsere Fragen reichlich und vielgestaltig. Aber Monika blieb keine Antwort schuldig.
Gegen Abend ging es wieder zum Schloss Waldreichs. Dort hatten Monika und ihre Mitarbeiter einen Grillabend für uns vorbereitet. So ging es bei gutem Essen und interessanten Gesprächen bis spät in den Abend. Das gemeinsame Frühstück am Montagmorgen beendete dieses wunderschöne Wochenende.
Im Namen aller möchte ich mich bei Marion Gulyasch für die großartige Organisation bedanken. Vor allem aber möchte ich Josef und Monika Hiebeler für ihr Engagement und Gastfreundschaft danken. Uns allen wird dieses Wochenende in angenehmer Erinnerung bleiben.
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Joachim Müller
Vorsitzender DFO LV Thüringen e.V.