Festival of Falconry 2014

Festival of Falconry 2014

Third International Festival of Falconry in Abu Dhabi im Dezember 2014


Wer Anfang Dezember letzten Jahres das Radio- und TV-Programm des „mdr-Thüringen“ verfolgt hatte, wird sicher das eine oder andere mal vom 3. International Festival of Falconry gehört haben.

 

Auch 17 Falkner des DFO-Landesverbandes Thüringen und noch weitere Mitglieder des Deutschen Falkenordens und des Vereins Deutscher Falkner aus der ganzen Bundesrepublik nahmen an diesem Festival teil.

Unsere Thüringer Gruppe hatte bereits vor 3 Jahren während des 2. Festivals in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten beschlossen, dass wir wieder an diesem besonderen Höhepunkt der Internationalen Falknerei teilnehmen wollten.

 

Die ersten 3 Tage vom 06. – 09.12.2014 im Wüstencamp waren angefüllt mit unzähligen falknerischen Veranstaltungen. So konnten wir an Beizjagden teilnehmen, u.a. die Jagd auf Wüstenhasen mit erleben oder die Beizjagd vom Kamel aus mit dem Falken auf die großen Kragentrappen.

 

Unsere große Thüringer Falknertruppe, immer erkennbar am dunkelgrünen Jagdhut mit weißer Bruck, konnte überall im Camp an den Veranstaltungen teilnehmen. Viele Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen der Falknerei, vom Abtragen (Trainieren) über Haltung und Pflege bis hin zu praktischen Workshops (angeleitet von Frau Dr. Margit Müller – Leiterin der Falkenklinik in Abu Dhabi) wurden von uns besucht.

Fasziniert waren wir auch von der neuesten Entwicklung für das Training der Beizvögel, eine der Kragentrappe nachempfunden Beuteattrappe, die erstaunliche Flugmanöver absolvieren konnte.

 

Am 4. Tag besuchten wir Thüringer die weltweit bekannte Falkenklinik in Abu Dhabi. Wir bekamen als „Fachpublikum“ eine speziell auf uns Falkner ausgerichtete Führung durch die Klinik. So konnten wir auch unmittelbar beobachten, wie Dr. Margit Müller mit dem Endoskop einen Falken untersuchte. Auch das Versorgen des Gefieders eines Beizfalken konnten wir mit erleben, von der Narkose über das Auswählen und Anpassen der richtigen Feder bis zum Aufwachen des Vogels aus der Narkose. Man gewährte uns Einblick in die Quarantäne-Station, die normaler Weise für Besucher nicht zugänglich ist und in die klimatisierten Volieren. Mit einem Eintrag ins Gästebuch verabschiedeten wir uns von Dr. Müller und der Falkenklinik.

 

Der Höhepunkt unserer Reise war aber der Samstag. Wir Thüringer hatten für diesen Tag die “Standbetreuung“  des Deutschen Zeltes übernommen. Unzählige Gäste kamen zu Besuch und nachdem die anfängliche Zurückhaltung und Schüchternheit auf beiden Seiten verflogen waren, machten unsere Jagdhüte die Runde auf vielen Köpfen der Kinder der arabischen Familien, die sich dann damit fotografieren ließen. Wir gaben Auskunft über die Falknerei und z.B. über das Auswilderungsprojekt des Wanderfalken in Deutschland.

 

Bei der Parade der Nationen verkündete Nick Fox – der „Kopf“ und Organisator des Festivals – dass die Falknerei in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands aufgenommen wurde. Wir waren fast sprachlos zuerst und dann brach bei uns der Jubel aus. Wir hatten es geschafft! Falknersheil! Dieses alte Kulturgut wird nun als solches auch in Deutschland anerkannt. Die vielen Bemühungen all unserer Mitglieder und Falkner bundesweit, die sich auch von starken „Gegenwinden“ nicht abbringen ließen, waren nun von Erfolg gekrönt!

 

Einmal mehr waren wir Thüringer stolz auf unsere Leidenschaft, gemeinsam mit dem abgetragenen Greifvogel zur Jagd zu gehen.

Wir werden diese Tage in der Wüste und in Abu Dhabi und Dubai sicher nicht vergessen. An dieser Stelle möchte ich mich stellvertretend für alle Mitreisenden unsere Gruppe bei unserem Vorstand und besonders bei unserem Vorsitzenden Joachim Müller und dessen Familie für die hervorragende Planung  und Vorbereitung dieser Reise bedanken.

 

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge traten wir dann am Sonntag in Dubai den Heimweg (Heimflug) über Moskau nach Berlin und weiter nach Thüringen an. Natürlich stand bereits zu diesem Zeitpunkt fest, dass wir auch am nächsten „International Festival of Falconry“ teilnehmen werden. Noch mehr, so haben wir uns vorgenommen, wollen wir die traditionelle Falknerei auch dem internationalen Publikum präsentieren.

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