Verbandstagung 2019

Die Herbsttagung des Thüringer Landesverbandes fand vom 01.11. – 03.11.2019 in Gierstädt statt. Als Tagungsstützpunkt diente wieder das Motel zur Festwiese, welches, wegen des guten Essens, der Freundlichkeit und des unkomplizierten Organisationsaufwandes schon seit Jahren von uns Falknern regelmäßig im Herbst heimgesucht wird. Die Reviere waren im Vorfeld schon in ausreichendem Maße rekrutiert, so dass jeder Beizvogel sein Können auf Hase, Kanin, Fasan oder Rebhuhn unter Beweis stellen konnte.

Leider hatten einige Gäste zum Teil sehr kurzfristig abgesagt. Damit standen die Organisatoren vor der peinlichen Aufgabe, mit den Pächtern einen neuen Plan auszuarbeiten. Dankenswerter Weise war die Flexibilität der Revierinhaber so groß, dass einige Reviere schon am Donnerstag bejagt werden konnten. Somit diente der Reformationstag einigen Falknern als Generalprobe auf Hase, Rebhuhn, Fasan und Krähe.

 

Am frühen Donnerstagabend bezog ein Großteil der Gäste ihr Quartier im Tagungslokal. Zum gemeinsamen Abendessen hatte Ute eine lange Tafel, in einem naheliegenden Gasthaus reserviert. Dort füllten sich die Reihen nach und nach. Bei gutem Essen und interessanten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.

 

Am Freitagmorgen begann auf dem Platz vor dem Tagungslokal ein reges Treiben. Familie Schilling stellte sich wieder der Herausforderung, die wuselnde grüne Masse zu ordnen, zu registrieren, zu markieren und abzukassieren.

Zum offiziellen Beginn der Tagung riefen um 9 Uhr die Jagdhörner. Es nahmen 3 Adler, 2 Falken, 7 Habichte, 8 Harris Hawk und ein Sperber Aufstellung. Im Anschluss an die Aufteilung der Beizvögel in ein Hasenrevier, ein Fasanenrevier und drei Kaninchenreviere rückten die Gespanne in Richtung Reviere ab.

Als Präsente vergaben wir in diesem Jahr Kalender, welche von der Familie Gulyasch gesponsert worden waren. Mit sehr viel Aufwand hatte Marion G. aus Bildern der vergangenen Thüringer Tagungen 12 Motive für das Layout zusammengestellt.

Ich fand mich in der Gruppe wieder, welche in dem Revier Schwellenburg auf Kaninchen beizen durfte. Nach einer neblig- frostigen Nacht zeigte sich die Schwellenburg in einem idyllischen Mantel aus Raureif. Das malerische Erscheinungsbild hatte zur Folge, dass unsere Vögel sehr schnell ein nasses Gefieder bekamen. Dadurch blieben die Erfolge in diesem Revier aus.

 

In den anderen Kaninchenrevieren lief es besser. Es kamen einige Kaninchen und eine Krähe zur Strecke. Was das Hasenrevier betrifft, so gab es dort eine besondere Situation. Josef H. hatte am Morgen gefragt, ob jemand mit einem seiner Adler beizen möchte. Sarah M. erklärte sich bereit und bekam die Chance, unter den strengen Augen des ,,Großmeisters“ ihre ersten jagdlichen Erfahrungen mit einem Steinadler zu machen. Dabei stand ihr Josef H. während der gesamten Tagung mit Rat und Tat zur Seite. So dauerte es auch nicht lange, bis in dem Hasenrevier der erste Hase lag.

 

Am Ende des ersten Jagdtages wurde vor dem Motel zur Festwiese Strecke gelegt. Im Vorfeld hatte sich der Vorstand darauf verständigt, Erik S. mit der Strecke von einem Kaninchen und einer Krähe die Ehre des Jagdkönigs angedeihen zu lassen. Nach dem Verblasen der Strecke erklärte ich Erik zum Jagdkönig und übergab ihm die Medaille. Er verzichtete jedoch auf seine Ehrung und bestimmte Sarah zur Jagdkönigin. Sie hatte bei ihrem Adlerdebüt zwei Hasen zur Strecke gebracht.

 

Es sind unter anderem diese Momente, wo ich stolz bin, dem DFO- LV Thüringen vorzustehen. Einer kleinen Gruppe von Falknern, welche in der Lage sind, ihr eigenes Ego zurückzustellen und auch anderen Menschen etwas zu gönnen. Wie wir in der Zwischenzeit erfahren mussten, hat nicht jeder in Thüringen die Größe, eine Wahl nicht anzunehmen. Erik hatte sie. Dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön.

Traditionell folgt auf das Strecke legen am ersten Abend die Mitgliederversammlung. Die Jagdschule Thüringen übergab dem Landesverband einen Scheck in Höhe von 350 €, welcher auch dankend angenommen wurde.

 

Nachdem die üblichen Tagesordnungspunkte abgearbeitet waren, standen an diesem Abend noch zwei Ehrungen an. Frau Sieglinde Fischer-Krieg überreichte, in ihrer Eigenschaft als Vorstandsmitglied des LV. Thüringen, Olaf Ehrich das Verdienstabzeichen des LJV wegen seines Einsatzes für die Falknerei und die Falknerausbildung.  Manfred Menzel sollte für sein Engagement im Zusammenhang mit den Thüringer Herbsttagungen geehrt werden. Er konnte aber leider nicht an der Versammlung teilnehmen.

In gewohnter Weise verlief der gesellschaftliche Teil des Abends. Erst die freundliche aber bestimmte Ermahnung der Bedienung brachte den ein oder anderen in die Nachtruhe. Wenige Stunden später traf man sich dann am Frühstücksbuffet. Nicht jeder wusste das ausgiebige Angebot des Frühstückbuffets zu schätzen. Aber pünktlich um 9 Uhr standen alle an ihrem Platz zum Beizvogelapell. Nun konnte auch die noch ausstehende Ehrung vorgenommen werden. Diese ließ sich Manfred M., sichtlich bewegt, zuteilwerden.

 

Die Zusammenstellung der Reviere war analog zum Vortag. Die Revierverpflegung wurde von Fam. Schilling und Fam. Stuhl auf die entsprechenden Fahrzeuge verteilt und dem Umsetzen in die Reviere stand nichts mehr im Weg. Auch am zweiten Tag wurden wieder mehrere Kaninchen gebeizt. Wobei nicht jedes der drei Reviere einen zufriedenstellenden Besatz aufwies. Auch die Adler trugen wieder Hasen zur Strecke bei. Der einzige Fasan, an diesem Wochenende wurde von Peters Habichtterzel geschlagen.

Als Summe lagen zum Abschluss 6 Hasen, 13 Kaninchen, 1 Fasan und eine Krähe auf der Strecke. Da Utes Carlos mit 3 Kaninchen den größten Teil zur Tagesstrecke beigetragen hatte, erhielt sie zu Recht den Titel der Jagdkönigin. Die Bläsergruppe „Fahner Höhe“ gab nicht nur dem Strecke legen einen würdigen Rahmen, sondern gestaltete auch den Beginn des grünen Abends sehr niveauvoll. Neben einem ausgiebigen Applaus wurde die außerordentliche Leistung der Bläser noch von Josef H. mit einer Einladung zum Bläserfest in das österreichische Waldviertel gewürdigt.

 

In ausgelassener Stimmung verging die Zeit wie im Flug. Durch das Jagdgericht wurde noch die eine oder andere Verfehlung der vergangenen Tage geahndet. Nach dem gemeinsamen Frühstück am Sonntagmorgen trat jeder den Heimweg an. Die schönen Erinnerungen an dieses Wochenende werden den Ein- oder Anderen sicherlich noch länger bewegen. Bedanken möchte ich mich, bei allen die zum Gelingen dieser Tagung beigetragen haben. Besonders aber beim Team des Motels zur Festwiese und der Bläsergruppe „Fahner Höhe“. Zum guten Schluss geht unser Dank an alle Revierpächter, welche uns ihre Reviere zur Verfügung gestellt haben. Ohne sie wäre eine solche Veranstaltung nicht denkbar. Allen ein herzliches Dankeschön!

 

Joachim Müller

Vorsitzender DFO- LV. Thüringen

 

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